Salzwasser gegen Atomfässer: Der ungleiche Kampf im Asse

Admin User
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Eine Landschaft mit Wasser auf Felsen, umgeben von weiteren Felsen, Pflanzen und Bäumen.

Salzwasser gegen Atomfässer: Der ungleiche Kampf im Asse

Salzwasser gegen Atommüllfässer: Der ungleiche Kampf in der Asse

Teaser: Täglich dringen 12.000 Liter Salzwasser in das marode Bergwerk Asse ein. Dort lagern 126.000 Fässer mit Atommüll. Die geplante Bergung der Behälter droht zu scheitern.

4. August 2025, 07:00 Uhr

Die Pläne Deutschlands, radioaktiven Abfall aus dem Bergwerk Asse II bei Wolfenbüttel zu bergen, stoßen auf massive Rückschläge. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), die für die Operation verantwortlich ist, warnt, dass eine unbeschädigte Rückholung der Fässer möglicherweise nicht mehr möglich sei. Mittlerweile räumen Beamte ein, dass ein Stopp der Bergungsarbeiten die einzig technisch vertretbare Entscheidung sein könnte.

In der Asse II lagern rund 126.000 Fässer mit nuklearem Abfall – in einer brüchigen Anlage, in die täglich 12.000 Liter Salzwasser eindringen. Die BGE sollte diesen Müll bergen, doch aktuelle Bewertungen deuten darauf hin, dass das Vorhaben zu scheitern droht. Am 1. Dezember 2025 sammelte die Behörde zwar Bilder und Messdaten aus der Lagerkammer 8a, doch Zweifel an der Machbarkeit einer sicheren Bergung bleiben.

Ein vollständiger Abbruch des Projekts würde jedoch schwere Risiken für die öffentliche Gesundheit und die Umwelt in der gesamten Region bergen. Unterdessen verzögert sich die Suche Deutschlands nach einem dauerhaften Endlager für Atommüll weiter. Der ursprüngliche Zeitplan, bis 2031 einen Standort zu bestimmen, wurde verschoben – eine aktuelle Studie schätzt nun, dass eine Entscheidung frühestens 2074 fallen könnte. Bis dahin muss der Abfall in Castor-Behältern gelagert werden, die derzeit nur für eine Nutzung von 40 Jahren zugelassen sind.

Die Entscheidung der BGE, die Bergungsarbeiten zu pausieren oder ganz einzustellen, spiegelt wachsende Bedenken angesichts der technischen Herausforderungen wider. Ohne eine dauerhafte Lagerlösung in Sicht wird der Müll noch über Jahrzehnte in provisorischen Behältern verbleiben. Die Situation hält sowohl die Anlage als auch die umliegenden Gemeinden in anhaltender Unsicherheit.