Rohe Tenderness

Rohe Tenderness

Roh und zärtlich zugleich

Ashkan Shabani ist ein queerer Fotograf aus dem Iran. In seinen Werken prallen Verletzlichkeit und Gewalt, politische Bilder und eine wütende Dynamik aufeinander.

20. Dezember 2025, 11:50 Uhr

Schlagwörter: Politik

Die neue Fotoserie „Queer. Leben. Freiheit“ hält die rohe und emotionale Reise des queeren Künstlers Ashkan Shabani fest. Vor Verfolgung und einer Todesdrohung in seiner Heimat geflohen, lebt Shabani heute in Deutschland, wo seine eindringlichen Bilder Zärtlichkeit mit politischem Widerstand verbinden.

Shabanis Werk dokumentiert seine Flucht aus dem Iran, wo er wegen seiner Identität schwerer Diskriminierung ausgesetzt war. Der Titel der Serie nimmt Bezug auf die „Frau. Leben. Freiheit“-Bewegung und erweitert deren Forderung nach Gleichberechtigung auf queere Communities. Seine Fotografien stellen intime Momente den harten Realitäten gegenüber – etwa ein Koffer mit seinen wenigen Habseligkeiten, ein leidenschaftlicher Kuss oder gespenstische Silhouetten gehängter Figuren.

Die Bilder tragen die Schwere von Susan Sontags „Über Fotografie“ in sich und wirken wie ein Memento mori – eine Mahnung an Vergänglichkeit und Kampf. Der Fotograf Hamed Tabrizi arbeitete an dem Projekt mit und prägte dessen visuelle Intensität. Gemeinsam schufen sie eine Serie, die Gewalt konfrontiert und zugleich Widerstandsgeist feiert. Shabanis Kunst scheut keine Widersprüche: Sanftmut trifft in seinen Aufnahmen auf Brutalität und spiegelt so die Dualität seiner eigenen Erfahrungen wider. Jedes Foto erzählt ein Fragment seiner Geschichte – von Unterdrückung bis hin zu zaghafter Freiheit in einem neuen Land.

Die Serie „Queer. Leben. Freiheit“ ist heute sowohl ein persönliches Zeugnis als auch ein allgemeiner Aufruf zum Wandel. Shabanis Bilder fordern die Betrachter heraus, sich mit den Realitäten queerer Menschen im Iran auseinanderzusetzen. Seine Werke bleiben ausgestellt und gewähren Einblick in einen Weg, der von Überleben und Trotz geprägt ist.