Rheinmetall-Aktie bricht ein: Warum Anleger trotz Großaufträgen die Nerven verlieren

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Ein Buchumschlag mit Armee-Panzern und Jeeps in einer KriegsSzene mit Text über der Illustration.

Rheinmetall-Aktie bricht ein: Warum Anleger trotz Großaufträgen die Nerven verlieren

Aktien von Rheinmetall und anderen Rüstungsfirmen geben stark nach

In den vergangenen Wochen sind die Aktien von Rheinmetall und anderen Rüstungsunternehmen deutlich gefallen. Der Rückgang erfolgt trotz solider Unternehmenszahlen, da politische Entwicklungen Zweifel an der künftigen militärischen Nachfrage aufkommen lassen. Anleger beobachten die diplomatischen Bemühungen nun genau – aus Sorge, dass ein möglicher Waffenstillstand die Bestellungen für Waffen und Ausrüstung schmälern könnte.

Die Volatilität im Sektor hat zugenommen: Die Rheinmetall-Aktie rutschte zeitweise unter die Marke von 1.501 Euro, bevor sie sich knapp über 1.500 Euro stabilisierte. Analysten sehen die Ursache für die Verkäufe weniger in betrieblichen Problemen als vielmehr in politischen Signalen.

Die Unsicherheit folgt auf eine Reihe hochrangiger diplomatischer Initiativen gegen Ende des Jahres 2025. Im Februar leitete der damalige US-Präsident Donald Trump Gespräche ein und entsandte eine Delegation unter Führung von Außenminister Marco Rubio und dem nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz zu Verhandlungen mit russischen Vertretern in Saudi-Arabien. Zudem traf Trump in Florida mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen, mit dem Plan, anschließend direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sprechen.

Die deutsche Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz schlug später Sicherheitsgarantien durch eine "Koalition der Willigen" vor, an der sich Frankreich und Großbritannien beteiligen sollten. Außenministerin Annalena Baerbock unterstützte die Idee einer UN-Friedenstruppe, während frühere private Vermittlungsversuche – etwa durch Roman Abramowitsch in Istanbul – ebenfalls keine Durchbrüche brachten. Doch bereits Gerüchte über Fortschritte oder Andeutungen möglicher Gespräche sorgten für Unruhe an den Rüstungsmärkten. Anleger fürchten, dass ernsthafte Friedensverhandlungen die Nachfrage nach Militärtechnik mittelfristig dämpfen könnten. Betroffen ist nicht nur Rheinmetall: Auch Unternehmen wie Hensoldt und Renk verzeichneten Kursrückgänge – und das, obwohl Rheinmetall erst kürzlich einen Großauftrag einfuhr, darunter ein 52-Millionen-Pfund-Deal mit der britischen Armee für das mobile Haubitzensystem RCH 155. Das System kann bis zu acht Schuss pro Minute abfeuern, selbst während der Fahrt, mit einer Reichweite von über 70 Kilometern für Granaten und bis zu 700 Kilometern für den Einsatzradius.

Die Diskrepanz zwischen stabilen Geschäftsgrundlagen und der Aktienperformance zeigt, wie empfindlich der Sektor auf politische Verschiebungen reagiert. Besonders nach dem Treffen zwischen Trump und Selenskyj reagierten die Märkte prompt, da Händler das Risiko eines plötzlichen Rückgangs der Rüstungsaufträge abwägen.

Der Kurs von Rheinmetall bleibt unter Druck und testet derzeit wichtige Unterstützungsmarken bei rund 1.500 Euro. Der gesamte Rüstungssektor erlebt eine ähnliche Volatilität, angetrieben von der Angst, dass diplomatische Fortschritte die Militäretats schrumpfen lassen könnten. Bisher vermag selbst die operative Stärke des Unternehmens – etwa durch neue Aufträge wie den Deal mit der britischen Armee – die Nervosität der Anleger angesichts der politischen Unsicherheiten kaum auszugleichen.

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