Lies’ umstrittene Gasförderung auf Borkum spaltet die Landesregierung

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Mehrere Seepflanzen sind im Wasser zu sehen.

Streit um Meereschutz: Lies setzt sich für Gasextraktion ein - Lies’ umstrittene Gasförderung auf Borkum spaltet die Landesregierung

Streit um Meeresnaturschutz: Lies wirbt für Gasförderung auf Borkum

Streit um Meeresnaturschutz: Lies wirbt für Gasförderung auf Borkum

  1. Dezember 2025, 11:56 Uhr

Ein Streit um Pläne zur Gasförderung in geschützten Meeresgebieten vor der deutschen Küste ist entbrannt. Das niederländische Unternehmen One-Dyas will Gas unter dem Borkum-Riffgrund in der Nordsee fördern – einem ausgewiesenen Naturschutzgebiet. Die Pläne spalten die politische Führung in Niedersachsen: Während Ministerpräsident Olaf Lies das Vorhaben unterstützt, lehnt das eigene Umweltministerium des Landes es ab.

Im Mittelpunkt des Konflikts steht ein geplanter Bundesgesetzesentwurf, der Öl- und Gasförderung in sechs marinen Schutzgebieten, darunter dem Borkum-Riffgrund, verbieten soll. Lies fordert eine Lockerung der Beschränkungen und argumentiert, dass heimische Gasförderung die Energiekosten senken und im Vergleich zu importiertem Flüssiggas (LNG) die Emissionen verringern könnte.

One-Dyas fördert bereits Gas aus einem nahegelegenen grenzüberschreitenden Feld – allerdings nur auf niederländischer Seite. Ob die Bohrungen auf deutsche Gewässer ausgeweitet werden, soll nächste Woche im Bundesrat beraten werden.

Lies’ Haltung bringt ihn in Konflikt mit dem eigenen niedersächsischen Umwelt- und Energieministerium unter der Leitung des Grünen-Politikers Christian Meyer. Das Ministerium unterstützt das geplante Bundesnaturschutzgesetz und lehnt eine Aufweichung der Schutzbestimmungen ab. Eine Sprecherin der Landesregierung präzisierte später, dass sich Lies’ Schreiben an die Bundesregierung nicht auf das Wattenmeer beziehe, wo Gasbohrungen weiterhin verboten bleiben.

Bisher hat das Bundesumweltministerium keine offizielle Stellungnahme zu dem Thema abgegeben.

Der Bundesrat wird in der kommenden Woche entscheiden, ob die Bohrungen im Borkum-Riffgrund genehmigt werden. Bei einer Zustimmung könnte das Projekt trotz des Widerstands von Naturschutzbehörden voranschreiten. Aktuell ist die Gasförderung im Wattenmeer untersagt, und der Gesetzesentwurf befindet sich noch in der Prüfung.