Klartext von GWG: Warum wird jetzt so wenig gebaut

Klartext von GWG: Warum wird jetzt so wenig gebaut

Klare Worte von der GWG: Warum aktuell so wenig gebaut wird

Teaser: Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist groß, doch die Rahmenbedingungen für Neubauten haben sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert.

Artikeltext:

In Niedersachsen steht die Gifhorner Wohnungsbaugenossenschaft (GWG) vor einer wachsenden Herausforderung: Wie lässt sich neuer Wohnraum schaffen, ohne die Kosten für die Mieter:innen in die Höhe zu treiben? Die Genossenschaft, die in Gifhorn und der Region Braunschweig aktiv ist, muss den hohen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum mit steigenden Baukosten und Zinsen in Einklang bringen. Ihr Ansatz zielt darauf ab, die Mieter zu schützen und gleichzeitig die finanzielle Stabilität langfristig zu sichern.

Die GWG weigert sich derzeit, zusätzliche Baukosten an die Mieter weiterzugeben. Stattdessen setzt sie in einem schwierigen Marktumfeld auf Verlässlichkeit und Mieterschutz. Um die Nachfrage zu bedienen, modernisiert die Genossenschaft bestehende Immobilien mit energetischen Sanierungen, barrierearmen Umbauten und flexiblen Grundrissen.

Neubauten bleiben jedoch eine Hürde. Steigende Materialkosten und höhere Zinsen haben die finanziellen Spielräume für Bauprojekte deutlich eingeschränkt. Die GWG plädiert für ein grundlegendes Umdenken – mit stabilen Fördermitteln, beschleunigten Genehmigungsverfahren und einer offenen Debatte über realistische Standards und Kosten. Auch demografische Veränderungen wie eine schrumpfende Bevölkerung und sich wandelnde Haushaltsgrößen fließen in die Planung ein. Zwar agieren soziale Wohnungsanbieter wie die GWG derzeit zurückhaltend, doch sie sind bereit, ihre Bauaktivitäten auszuweiten, sobald sich die Rahmenbedingungen verbessern. Ihre langfristige Strategie ermöglicht es, schnell zu handeln, wenn bezahlbarer Wohnraum wieder wirtschaftlich umsetzbar wird.

Derzeit konzentriert sich die GWG auf die Modernisierung des Bestands und plant Neubauten mit Bedacht. Durch den Verzicht auf Kostenumlagen für Mieter:innen und die Anpassung an demografische Entwicklungen will sie Bezahlbarkeit sichern. Ob und wann es eine Ausweitung der Bauprojekte gibt, hängt von verbesserten Förderbedingungen, schlankeren Vorschriften und einem realistischen Umgang mit Baustandards ab.