Kirchen schrumpfen - Bischof setzt auf Zusammenarbeit

Admin User
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Eine Kirche ist prominent in der Mitte des Bildes zu sehen.

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Kirchenaustritte in Deutschland gehen weiter zurück – doch das Tempo verlangsamt sich

Trotz des anhaltenden Rückgangs der Kirchenmitgliedschaften in Deutschland zeigt sich der Osnabrücker katholische Bischof Dominicus Meier optimistisch für die Zukunft – vorausgesetzt, die Kirchen passen sich an und stärken ihre zentralen Partnerschaften. Besonders bei jungen Menschen bestehe weiterhin Bedarf an Angeboten wie Schuldnerberatung und seelsorgerischer Begleitung, so der Bischof.

In einem Interview mit der dpa im Dezember 2025 betonte Meier die Bedeutung einer engeren Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche, sozialen Einrichtungen und dem Osnabrücker Stadtklinikum. Als Vorbild nannte er die bestehende Kooperation zwischen der Niels-Stensen-Klinik und dem kommunalen Krankenhaus, die Doppelstrukturen vermeide und die Effizienz steigere. Solche Partnerschaften könnten die Arbeit der Kirche relevanter und schlagkräftiger machen, argumentierte er.

Der Bischof verwies zudem auf die praktische Rolle der Kirche, etwa bei der finanziellen Beratung junger Erwachsener, die mit Handyverträgen überfordert sind. Zwar stünden viele junge Menschen der Kirche als Institution skeptisch gegenüber, doch schätzten sie ihre Unterstützung bei Lebensereignissen wie der Konfirmation. Selbst in der Politik werde der Beitrag der Kirchen zur sozialen Wohlfahrt anerkannt, so Meier. Zwar sinke die Zahl der Mitglieder, doch liege die Chance in der Zusammenarbeit. Durch ein Bündeln der Kräfte mit den protestantischen Kirchen sowie Organisationen wie Caritas und Diakonie könne die katholische Kirche ihre gesellschaftliche Präsenz bewahren. Die etwas geringere Austrittsquote deute auf eine gewisse Stabilisierung hin – auch wenn die Herausforderungen bleiben.

Meiers Ansatz zielt weniger darauf ab, den Mitgliederschwund umzukehren, als vielmehr auf Partnerschaften und praktische Hilfsangebote. Die Arbeit in der Schuldnerberatung, Jugendhilfe und im Gesundheitsbereich werde die Rolle der Kirche in den kommenden Jahren prägen. Der Fokus liege derzeit darauf, sich den gesellschaftlichen Bedürfnissen anzupassen – statt vergangene Einflussphären wiederherstellen zu wollen.