Insolvenzverwalter von Meyer-Werft kämpfen mit 'Papierchaos'

Insolvenzverwalter von Meyer-Werft kämpfen mit 'Papierchaos' - Insolvenzverwalter von Meyer-Werft kämpfen mit 'Papierchaos'
Meyer Werft: Geretteter Schiffbau-Riese kämpft um die Zukunft
Der angeschlagene deutsche Schiffbauer Meyer Werft hat dank eines massiven Finanzrettungspakets knapp die Insolvenz abwenden können. Bund und Land Niedersachsen sprangen mit einer Kapitalhilfe von 400 Millionen Euro sowie Bürgschaften über 2,6 Milliarden Euro ein. Die Rettungsaktion kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen mit tief verwurzelten Ineffizienzen und kostspieligen Verzögerungen in der Produktion zu kämpfen hat.
Die finanziellen Probleme spitzten sich Ende 2020 zu, als ein Notfall-Sanierungsplan verabschiedet wurde. Noch im Dezember desselben Jahres flossen die ersten 630 Millionen Euro – 450 Millionen vom Bund und 180 Millionen aus Hannover. Die Mittel waren Teil einer umfassenden Strategie, um das seit Jahren von Missmanagement geplagte Unternehmen zu stabilisieren.
Jahrzehntelang setzte Meyer Werft auf veraltete Methoden, darunter handschriftliche gelbe Zettel zur Nachverfolgung von Lieferantenproblemen während der Schiffsübergaben. Eine Kultur des „Aktenchaos“ hatte sich festgesetzt und bremste entscheidende Abläufe aus. Die Sanierer deckten zudem auf, dass das Unternehmen immer wieder riskante Aufträge mit geringen Margen annahm – etwa Offshore-Plattformen oder Marine-Tanker –, die die Ressourcen belasteten. Hektische Last-Minute-Aktionen, um Fristen einzuhalten, wurden zur Regel, trieben die Kosten in die Höhe und schmälerten die Rentabilität.
Um die Wende zu schaffen, treibt das Unternehmen nun die Digitalisierung seiner Arbeitsprozesse voran – von der Finanzabteilung bis zur Produktion. Bis Mitte 2027 soll ein stabiles SAP-System in allen Bereichen eingeführt werden. Trotz der Turbulenzen sicherte sich Meyer Werft einen entscheidenden Rettungsanker: einen 10-Milliarden-Auftrag des Kreuzfahrtkonzerns MSC Cruises. Der Deal umfasst vier neue Kreuzfahrtschiffe, die bis 2033 ausgeliefert werden sollen, mit einer Option für zwei weitere bis 2035. Dieser Großauftrag könnte die Finanzen des Unternehmens während der Umstrukturierung stabilisieren. Bisher wurden zwischen 30 und 40 Prozent der geplanten Maßnahmen umgesetzt.
Das Rettungspaket und der MSC-Auftrag geben Meyer Werft die Chance auf eine Erholung. Digitalisierung und strengere Finanzkontrollen stehen nun ganz oben auf der Agenda, um weitere Verluste zu verhindern. Die Zukunft des Unternehmens hängt davon ab, ob es die Sanierung erfolgreich abschließt – und gleichzeitig seine lukrativen Aufträge termingerecht erfüllt.

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