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Gedenktafeln an einer Wand mit Blumensträußen davor.

Frankfurt benennt Platz nach Reich-Ranicki - Frankfurt ehrt Marcel Reich-Ranicki mit neuem Platz in Dornbusch

Frankfurt benennt Platz nach Reich-Ranicki

Frankfurt ehrt Marcel Reich-Ranicki und seine Frau mit Platzbenennung

Frankfurt hat dem verstorbenen Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und seiner Frau Teofila eine besondere Ehre zuteilwerden lassen: Ein Platz im Stadtviertel Dornbusch trägt nun ihren Namen. Das Ehepaar, das den Holocaust überlebte und später in Deutschland eine neue Heimat fand, lebte über 40 Jahre in diesem Stadtteil. Ihr Vermächtnis prägt nun das lokale Stadtbild.

Marcel Reich-Ranicki, in Polen geboren, floh während des Zweiten Weltkriegs aus dem Warschauer Ghetto. Nach Jahren im Exil zogen er und Teofila 1958 nach Deutschland und ließen sich schließlich in Frankfurt ein. Hier entwickelte er sich zu einer der einflussreichsten Stimmen der deutschen Literaturszene.

1973 trat er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bei und leitete dort 15 Jahre lang das Literaturressort. Doch nicht nur in Printmedien machte er sich einen Namen: Mit der Fernsehsendung Das Literarische Quartett brachte er Buchkritiken einem breiten Publikum näher und verwandelte literarische Diskussionen in ein unterhaltsames Massenphänomen. Seine scharfsinnigen Analysen und leidenschaftlichen Debatten machten ihn zu einer bekannten Persönlichkeit.

Reich-Ranicki starb 2013 im Alter von 93 Jahren – nur zweieinhalb Jahre nach dem Tod seiner Frau Teofila. Die Stadt erinnert nun nicht nur an sie als öffentliche Figuren, sondern auch als langjährige Bewohner Dornbuschs, wo der neu benannte Platz liegt.

Der Platz in Dornbusch ist ein dauerhaftes Denkmal für das Leben und Wirken des Paares. Er verbindet ihre persönliche Geschichte – vom Überleben bis zur gesellschaftlichen Anerkennung – mit dem Ort, den sie jahrzehntelang ihr Zuhause nannten. Ein Termin für die offizielle Einweihung steht bisher noch nicht fest.