Dramatischer Artenschwund: Jede dritte heimische Tierart in Niedersachsen bedroht

Admin User
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Ein Kind steht neben einem Zaun mit einem Tier, umgeben von trockenen Blättern auf dem Gras, mit einem Datum in der rechten unteren Ecke.

Dramatischer Artenschwund: Jede dritte heimische Tierart in Niedersachsen bedroht

Ein düsterer Bericht des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zeigt: Ein Drittel der heimischen Säugetiere und Heuschrecken in Niedersachsen und Bremen ist bedroht oder bereits ausgestorben. Die im August 2025 aktualisierten Roten Listen belegen die dramatische Lage vieler Arten – darunter 14 Heuschreckenarten und 35 Prozent der erfassten Säugetiere, die als gefährdet gelten oder schon verschwunden sind.

Besonders betroffen sind Fledermäuse und Kleinsäuger wie der Igel, dessen Bestände durch Straßenverkehr und robotergesteuerte Rasenmäher schrumpfen. Durch Lebensraumverlust gehen auch die Populationen des Feldhamsters, der Haselmaus und bestimmter Fledermausarten stark zurück. Der Klimawandel verschärft die Situation: Halbwassersäuger wie die Wasserspitzmaus und der Europäische Nerz verlieren Lebensräume und Nahrungsquellen.

Als Hauptbedrohungen nennt der Bericht intensive Landnutzung, den Verlust strukturierter Landschaften, Pestizide, Urbanisierung, Verkehrswege und den Klimawandel. Gleichzeitig setzen Sommerdürren und Flächenveränderungen Heuschrecken zu – während einige wärmeliebende Arten vom Klimawandel profitieren. Die Heidegrashüpferin gilt nun als vom Aussterben bedroht.

Die aktualisierten Roten Listen sind ein dringender Weckruf für den Artenschutz. Strukturreichere Lebensräume und angepasste Bewirtschaftungskonzepte sind entscheidend, um die heimische Tierwelt zu erhalten. Die Rückkehr einst ausgestorbener Arten wie Luchs, Seehund, Wolf und Biber stimmt zwar hoffnungsvoll – doch die anhaltenden Gefährdungen unterstreichen, wie wichtig anhaltende Wachsamkeit und gezieltes Handeln bleiben.