Anwalt bestreitet Rolle im mutmaßlichen Rechtsextremisten-Putsch vor Münchner Gericht

Admin User
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Eine Tasche mit 'Bibliothekliebhaber' drauf und einige Bücher werden auf ein Bett gelegt.

Anwalt bestreitet Rolle im mutmaßlichen Rechtsextremisten-Putsch vor Münchner Gericht

Ein deutscher Anwalt, dem die Beteiligung an einem rechtsextremen Putschvorhaben vorgeworfen wird, bestreitet jede Verbindung zu gewaltsamen Plänen. Paul G., ein 58-Jähriger aus Hannover, steht in München als einer von 25 Angeklagten im Zusammenhang mit der angeblichen Verschwörung vor Gericht. Er sollte im Schattenkabinett unter der Führung von Heinrich XIII. Prinz Reuß als Außenminister fungieren.

Der Prozess ist Teil umfassenderer Verfahren, die in Frankfurt, Stuttgart und München stattfinden. Die Staatsanwaltschaft wirft der Gruppe vor, den deutschen Staat stürzen zu wollen, doch Paul G. bezeichnet die Vorwürfe als haltlos.

Paul G. räumt ein, an eine geheime internationale Macht namens "Allianz" geglaubt zu haben, von der er annahm, sie werde Deutschland überfallen, um das politische System zu zerschlagen. Vor Gericht bezeichnete er diese Idee jedoch als "Fiktion, ein Hirngespinst", und bestritt, jemals mit einer tatsächlichen Militäroperation gerechnet zu haben.

Er weist alle Anklagepunkte zurück und nennt sie "fabriziert" sowie auf "objektiv falschen Annahmen" beruhend. Laut seiner Aussage wurde in seiner Gegenwart in Reuß’ Kreis niemals über Waffen, Finanzierung von Bewaffnung oder Kontakte zu Russland gesprochen.

Seine angebliche Rolle in der Putschregierung hat besondere Aufmerksamkeit erregt, vor allem durch die Mitangeklagte Birgit Malsack-Winkemann. Die ehemalige AfD-Abgeordnete und Richterin soll sich gegen Paul G.s Ernennung in den "Rat" ausgesprochen haben – nicht wegen seiner ungewöhnlichen Überzeugungen, sondern aus Sorge, ihre eigenen Privilegien zu verlieren. In privaten Chats bezeichnete sie ihn als "Konkurrenz" und beklagte Personalentscheidungen, die ohne ihre Mitsprache getroffen wurden.

Malsack-Winkemann sagte später aus, der "Rat" sei lediglich ein "geistiger Salon" gewesen und niemals ein ernsthafter Versuch, eine Rebellenregierung zu bilden.

Die Prozesse laufen vor drei Oberlandesgerichten weiter, wobei die Staatsanwaltschaft argumentiert, die Angeklagten seien Teil einer abgestimmten Machtübernahme gewesen. Paul G. beteuert seine Unschuld und behauptet, von gewaltsamen Plänen nichts gewusst zu haben.

Der Münchner Prozess wird klären, ob Paul G. eine Rolle in der angeblichen Putschverschwörung spielte. Seine Aussagen zur "Allianz" und seine Leugnung jeglichen Fehlverhaltens bleiben zentral für den Fall. Die Urteile in Frankfurt, Stuttgart und München könnten richtungsweisend dafür werden, wie Rechtsextremismus in Deutschland künftig juristisch verfolgt wird.